Ob ein Film nun ein Karatefilm ist oder sich irgendeiner anderen Kampfsportart widmet, ist oft nebensächlich. Die Frage ist immer, ob der Film auf reine Action, Gewaltszenen und Spezialeffekte setzt oder ob er sich mit der jeweiligen Kampfsportart wirklich auseinandersetzt.
Keine der asiatischen Kampfsportarten ist eine reine Prügelsportart, bei der es nur darum geht, seinen Gegner möglichst schnell zu verletzen oder zu besiegen. Es geht dabei immer um die eigene Körperbeherrschung, Koordination der eigenen Bewegungen und geistigen Fähigkeiten, die dazu befähigen, Konflikte gewaltfrei zu lösen oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Außerdem spielen sogar oft religiöse Überlegungen eine Rolle und die Überzeugung, dass ein starker Körper immer auch einen starken Geist benötigt und umgekehrt.
Ob Filmproduzenten daraus eine ansprechende und tiefgründige Geschichte machen oder das Thema des Karate oder Kampfsports lediglich als Kulisse und Vorwand nutzen, um Gewalt zu zeigen, ist jedoch immer eine Gratwanderung zwischen Ernsthaftigkeit, den Wünschen des Publikums und den vorhandenen Drehbüchern. Die Filmindustrie wird Filme liefern, die das Publikum sehen möchte. Dabei stehen der Tiefgang der Geschichte und die Aussage des jeweiligen Films sicher nicht im Vordergrund. Außerdem ist für die Frage, ob dabei ein simpler Actionfilm herauskommt oder ein gut gemachter Kampfsportfilm, natürlich auch die Qualität des Drehbuchs entscheidend.