Karate ist weit mehr als eine bloße Kampfsportart. Es ist auch Lebensschule und ein Wertesystem, mit klaren Regeln und einer Etikette, an die sich alle Karatekas halten. Wichtiges Element dieser Etikette ist der Respekt, gegenüber dem Sensei (Lehrer), dem Senpai (Älterer) und dem Kohai (Jüngeren), aber auch gegenüber dem Dōjō (Trainingsraum). Viele dieser Regeln und die Etikette stammen aus der traditionellen japanischen Kultur und werden so ähnlich in Japan auch heute noch praktiziert. Für Europäer sind sie erst einmal gewöhnungsbedürftig, doch die meisten erkennen schnell einen Sinn in dem System, das Karate umgibt. Nach einiger Zeit werden die vielen Regeln von den meisten Karatekas als selbstverständlich und notwendig angesehen.
Kleidung
Beim Karate wird ein Keikogi, auch Karategi genannt, getragen. Es handelt sich dabei um eine weite Hose, Zubon genannt, die meist aus schwerem Baumwollstoff gefertigt ist, und einer Jacke, genannt Uwagi, die aus demselben Material besteht. Darunter trägt man normale Unterwäsche und ein T-Shirt, wobei letzteres aber nicht von allen Kämpfern getragen wird. Auf Schuhe wird verzichtet. Dies entstammt der japanischen Tradition, dass man in Innenräumen kein Schuhwerk trägt.
Die Uwagi wird mit einem Gürtel, Obi genannt, zugeschnürt. Er dient aber nicht nur dazu, die Kleidung zusammenzuhalten, sondern er zeigt auch die Seniorität nach einem klar definierten Graduierungssystem an. Anfänger tragen einen weißen Obi, nach der ersten bestandenen Leistungsprüfung erhalten sie einen gelben Obi. Die Farbe des Obi wird mit jeder Stufe dunkler, die höchsten Grade tragen schwarze Gürtel.
Die Kleidung, die beim Karate getragen wird, ist aus der traditionellen japanischen Alltagskleidung entstanden. Grundsätzlich kann auch in robuster Straßenkleidung, wie man sie zum Beispiel bei https://kidsbrandstore.de/ findet, trainieren. Praktisch tragen aber fast alle Karateka einen Keikogi.
Begrüßungen
Auch der Umgang miteinander und ganz besonders die Begrüßung ist im Karate sehr wichtig. So wird schon der Dōjō schon beim Eintreten mit einer Verbeugung begrüßt. Nachdem alle Karatekas eingetreten sind, versammeln sie sich zu einer Rei genannten Begrüßungszeremonie. Bei dieser verbeugen sich sämtliche Kämpfer und ihre Senseis zur Shōmen (Vorderseite) des Dōjōs. Diese Handlung ist eine Respektsbekundung vor den Geistern der Vorfahren und der alten Meister des Karates.
Natürlich folgen alle Begrüßungsrituale beim Karate strikten Regeln. So stellt man sich zum Beispiel in einer Linie auf und achtet dabei darauf, dass man eine imaginäre Linie nicht überschreitet, denn dies wäre dem Sensei gegenüber respektlos. Auch beim Rest der Zeremonie, wie auch bei allen anderen Handlungen, hat sich der Karateka strikt an die Anweisungen des Senseis zuhalten. Zu keinem Zeitpunkt darf sich ein Karateka hinter dem Rücken des Senseis befinden, denn dies gilt als respektlos und verschwörerisch.
Beim Verlassen des Dōjōs findet eine ähnliche Verabschiedungszeremonie statt, die wieder strikten Regeln folgt. Auch beim Verlassen des Dōjō verbeugen sich die Karatekas, um sich vom Raum zu verabschieden.