Obwohl es in den verschiedenen Disziplinen des Karatesports viele internationale Wettbewerbe gibt, sind die Karate-Weltmeisterschaften natürlich der wichtigste Wettbewerb, der den Sportlern die meiste Anerkennung bringt. Die Weltmeisterschaften werden von der World Karate Federation (WKF) ausgerichtet und fanden erstmals im Jahr 1970 in Tokio / Japan statt. Seit 1980 finden sie regelmäßig alle zwei Jahre statt und wurden dabei schon in Staaten auf allen Kontinenten ausgetragen. Dies unterstreicht die wirklich internationale Bedeutung des Karate. Der Sport, der eindeutig asiatische Wurzeln hat, wird heute überall auf der Welt ausgeübt und hat seinen festen Platz im Katalog der beliebtesten Sportarten weltweit. Auch ein Blick auf den Medaillenspiegel der Karate-Weltmeisterschaften bestätigt dies. Erwartungsgemäß führt Japan diese Liste mit dem Gewinn von neunzig Goldmedaillen an und dominiert das Feld. Die nächsten Plätze werden hier aber schon von Frankreich (55 Goldmedaillen), dem Vereinigten Königreich (24 Goldmedaillen) und Spanien (21 Goldmedaillen) besetzt. Insgesamt konnten bisher 37 verschiedene Staaten mindestens eine Goldmedaille bei den Karate-Weltmeisterschaften erreichen.
Die Karate-Weltmeisterschaft der Frauen
Bei der Karate-Weltmeisterschaft 1980 in Madrid / Spanien wurden zum ersten Mal auch Damenwettkämpfe ausgetragen. Allererste Weltmeisterin im Kata bei den Damen wurde die Japanerin Suzuko Okamura, die im Karatesport, nicht nur bei den Frauen, als Legende gilt. Für die Zweitplatzierte Mie Nakayama aus Japan war die Silbermedaille hier allerdings nur der Auftakt einer großen Karriere bei den Karate-Weltmeisterschaften. Sie gewann Gold bei den Wettbewerben 1982, 1984 und 1986. Die zwei vergebenen Bronzemedaillen aus dem Jahr 1980 gingen an Teilnehmerinnen aus Spanien und Italien. Die Einführung von Wettbewerben für Frauen bei der Karate Weltmeisterschaft 1980 war ein voller Erfolg. Dies zeigt sich schon an der Tatsache, dass zwei Jahre später bei der Weltmeisterschaft in Teipeh / Taiwan bereits vier Medaillenwettbewerbe für Frauen bestritten wurden. Neben dem Wettbewerb im Kata gab es hier erstmals auch Medaillen im Kumite für Frauen zu gewinnen und dies in drei Gewichtsklassen.
Die Karate-Weltmeisterschaften in Deutschland
Die Bundesrepublik Deutschland war bereits zweimal Ausrichter von Karate-Weltmeisterschaften. Vom 12. bis 15. Oktober 2000 fand der Wettbewerb in München statt und vom 5. bis 9. November 2014 in Bremen. Die Karate-Weltmeisterschaft in der Hansestadt lockte 975 Teilnehmer aus 116 Staaten zu den Wettbewerben. Dem Karate in Deutschland haben beide Veranstaltungen zusätzliche Aufmerksamkeit beschert und auch dazu beigetragen, dass dieser Sport hierzulande immer mehr Anhänger findet.