Beim Thema Schulsport denken nur sehr wenige Menschen an Karate. Zugegeben werden muss dabei auch, dass Karate als Schulsport in Deutschland nicht sehr verbreitet ist. Dies hat hauptsächlich mit den Möglichkeiten des Lehrplans zu tun, der für alternative Sportarten in vielen Bundesländern keinen Platz lässt.
Karate als Schulsport gibt es in Deutschland offiziell nur in Bayern. Hier gibt es eine kultusministerielle Genehmigung für die Lehre von Karate im Schulsport und auch ausgebildete Sportlehrer mit entsprechende Weiterbildung. Unter dem umständlichen klingenden Namen „Fachlehrplan für den Differenzierten Sportunterricht, Sportart Karate“ hat der Bayerische Karate Bund entsprechende Richtlinien veröffentlicht und beteiligt sich auch aktiv bei entsprechenden Projekten an Schulen des Freistaats.
Kooperationsmodelle zwischen Sportvereinen, die Karate anbieten, und den Schulen stehen dabei im Mittelpunkt. Das Besondere am Karate im Schulsport ist die Tatsache, dass Karatetraining auch Respekt und andere soziale Kompetenzen lehrt. Karateschülern wird eine wirklich andere Sportart vorgestellt, die sich stark von den traditionell im Schulsport unterrichteten Sportarten unterscheidet.
Für den Schulsport ist das Karatetraining außerdem interessant, da es, außer für die einmalige Weiterbildung der Lehrer, keine nennenswerten laufenden Kosten verursacht. Es müssen also keine teuren Geräte angeschafft werden. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob auch andere Bundesländer ihre Lehrpläne für das Karate im Schulsport öffnen werden.